11. Januar 2013
11. Eintrag, Luzern
Dynamisch fängt das noch junge Jahr an. In vielerlei Hinsicht. Zum einen sind da Kundenaufträge, welche fertig gemacht werden müssen bzw. wollen. Zum anderen Kristallsonnen, von denen ich immer zu wenig habe, und zu guter Letzt sind da noch die Klangbilder, an die ich zurzeit mein Herz verloren habe.
Klangbilder sind Ölbilder, auf Leinwand oder Holz gemalt, mit einem klassischen Musikstück als Thema. D.h. ich lasse zum Beispiel das Stück “Adagio g-Moll” von Albinoni auf dem CD-Player laufen und male, kreiere zur Musik ein entsprechendes Bild. Gebe dem Klang Farben und Formen. Hauche ihm Leben ein. Ein wahrer Genuss für all meine Sinne. Arbeit und Ferien in einem. Auf und ab, hin und her, hoch und tief, gewaltig und dramatisch, phantasievoll und märchenhaft, hell und dunkel, gross und klein, süss und schön. Ach, wie komm‘ ich ins Schwärmen, und meine Hände brennen und sehnen sich nach Ölfarben, Leinwand und Pinsel!
Wie schätze ich mich doch privilegiert, diese Arbeit tun zu können, trotz all der täglichen Herausforderungen wie Familie, Beziehung und Finanzen!
Wäre da nicht meine Frau, welche täglich ihre Bürodienste, den Haushalt, die Kinderbetreuung und das Kleben der Kristalle auf die Kristallsonnen übernimmt – eine Feinarbeit, welche sie mit Präzision und Geduld seit Jahren ausführt –, gäbe es meine Art von Kunst nicht.
Ich schätze es sehr, wie sie Haushalt und Bürodienst jeden Tag von neuem auf die Reihe bringt. Zusätzlich ist sie noch meine Beraterin und meine schonungslose Kritikerin bei jedem neuen Werk, was mich antreibt oder eben auch zum Verzweifeln bringt. Meine Ungeduld und mein Ungestüm machen mir oft einen Strich durch die Rechnung. Franziska ist da sehr ausgleichend, sachlich und neutral. Kritik von ihr ist oft entscheidend für gute Werke, für Kunst mit entscheidender Aussage, vor allem in der Ölmalerei.
Meiner Frau gebührt mein herzlichster Dank.