Seylech (Charles) Leuthard, Künstler des Lichts.

13. Juli 2014

23. Eintrag, Avebury

Heute früh um sechs Uhr fuhr ich mit Franziska zum Silbury Hill, und wir wurden mit einem neuen Kornkreis, der gestern bei unserer Ankunft noch nicht da war, beschenkt. Was für eine Aufregung!

In der Traktorlinie gehen wir zum Kornkreis hinein und staunen, wie präzise und wie in einem Wurf das Getreide abgelegt wurde, mit links- und rechtsdrehenden Bewegungen. Der Durchmesser beträgt ca. 50 Meter. Schnell machen wir Fotos, fahren zurück zu unserem B&B, sagen der Gastgeberin Bescheid und wecken unsere Kinder. Unsere Gastgeberin sendet unsere Fotos sofort weiter zu den lokalen Kornkreisforschern, während wir nach dem Frühstück mit unseren Kindern nochmals zum Kornkreis fahren. Wir sind aufgekratzt und staunen, diskutieren, und jeder zieht seine eigenen Schlüsse.

Wir sind nicht diejenigen, die sich meditierend im Lotussitz in den Kornkreis setzen, um etwas zu fühlen und gewahr zu werden, nein, wir sind äusserst lebendig, heiter und redselig. Um zehn Uhr kommt ein Traktor und mäht den Kornkreis aus dem Feld weg. Traurig. Später erfahren wir mehr über die Bauern, die Leute und ihr Verhältnis zu den Kornkreisen. Und vieles wird verständlich.

Eine alte Frau, 85-jährig, erzählt uns, wie sie als Kinder in den Kreisen spielten, und die Erwachsenen hätten kaum Notiz davon genommen, weil täglich viel Arbeit zu verrichten war.

Michael, ein 83-jähriger Architekt und Designer, der sich intensivst seit 25 Jahren mit Kornkreisen beschäftigt und diverse Bücher darüber geschrieben hat, gab uns bei Tee und Kuchen neue und interessante Sichtweisen über diese geometrischen und z.T. sehr komplexen Kornkreise. Zum Schluss meinte er, unser Kornkreis sei ein Himmelskuss. Das war die Message, und ich/wir waren berührt.

Inspirierend der Gedanke, den heutigen Kornkreis künstlerisch umzusetzen…