Seylech (Charles) Leuthard, Künstler des Lichts.

19. September 2013

16. Eintrag, Bern

Mein Bart wächst und wächst, und es gibt Leute, welche mich nicht wiedererkennen. Sprüche wie „Zwerg“ oder „Alp-Öhi“ sind an der Tagesordnung. „Ihr seid ja nur neidisch“, gebe ich jeweils als Antwort lakonisch zurück. Aber was hat das mit Kunst und Kreativität zu tun? Vielleicht gelingt mir die Innenschau besser. Vielleicht sind meine Sinne mehr geschärft.

Ich spüre, dass die Haare wie Antennen fungieren, sie fangen Informationen ein. Informationen, die mir ansonsten nicht zugänglich wären. Ein sinnliches Erlebnis, eine neue Erfahrung und absolut nicht im Modetrend, wo doch heute Glattrasiertheit – wo auch immer – zu einem neuen Schönheitsideal erkoren wird. Seltsam dünkt es mich, wo ich doch so empfinde, dass das Natürliche – die Natur – einfach sein darf, sich entfaltend und entwickelnd, und wir staunen können ob ihrer Vitalität, Schönheit und Vielfalt.

Wie auch immer, jedem das Seine… und mir das Meine. Zusammengefasst stelle ich fest, dass lange Haare meine Wahrnehmung der Wirklichkeit verändern, sie wird feiner und sensibler, ich werde achtsamer und sanftmütiger. Natürlich werde ich diese Empfindungen und Aspekte in meine Kunstwerke einfliessen lassen. Ich bin gespannt…