Seylech (Charles) Leuthard, Künstler des Lichts.

26. Juli 2011

2. Eintrag, Hotel Giessbach

Wie schnell doch die Zeit vergeht!

Doch das Schwimmen in gelben Farben hält an. Ich habe einige Bilder mit Kornfeldern und Sonnenhimmel gemalt, bin ganz versunken darin und komme kaum davon weg. Ich geniesse diese Phase des gelben Schöpfungsprozesses. Gibt es mir doch neben all der anderen Arbeit im täglichen Leben sehr viel Sinn und inneren Frieden. Ja, bisweilen erlebe ich Momente von enormer Klarheit und Präsenz.

Mein Ziel war ja, bis Ende August die Werke beisammen zu haben. So wie es jetzt aussieht, bin ich inzwischen mit 17 Bildern auf Kurs. Wage mich jetzt auf grossformatige Leinwände und verbrauche gut und gern für so ein Bild ein Kilo Ölfarben. Es ist eine ganz eigene Sinnlichkeit, so grossformatig und so verschwenderisch mit Ölfarben umzugehen, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Ich sprenge meine eigenen Grenzen und Vorstellungen und habe in mir die Gewissheit, dass das schon so in Ordnung ist.

Es ist ein kühler, regnerischer Juli, doch in meinem Atelier ist es Sommer, gelb und warm. Franziska arbeitet viel im Büro, Haushalt und in den Gärten. David und Noëmi haben Schulferien und wollen etwas erleben. Bei jedem Bild sind sie jeweils meine ersten Kunstkritiker, und oft gibt es hitzige Gespräche und Diskussionen.

Alles in allem ist viel Bewegung und Dynamik in unserer Familie. Warum auch muss der Vater Künstler sein! Sicher wäre sonst alles ein bisschen ruhiger und sittsamer.