31. Januar 2024
128. Eintrag, Brienzwiler
Franziska und ich planten Ende Januar eine Woche Auszeit in Lappland (Jokkmokk). Ich war krank und schwächlich. Trotzdem starteten wir die Reise Richtung Stockholm und weiter nach Lulea und Jokkmokk am nördlichen Polarkreis. Zusammen mit einer Gruppe von Menschen wollten wir hier die Nordlichter bestaunen und die Natur und Naturgeister auf uns wirken lassen. Eintauchen in die Stille, Kälte und Dunkelheit des hohen Nordens.
Kaum angekommen, verkroch ich mich im Hotelzimmer und gab mich der Grippe hin. Ich hatte kaum Kraft für irgendetwas. In der dritten Nacht, ich konnte kaum schlafen, schaute ich von meinem Hotelbett aus in den Nachthimmel, es war zirka 2.15 Uhr. Da fing es plötzlich an, grünlich und Neonlicht-artig am Himmel zu leuchten. Die Nordlichter waren da! Ich weckte Franziska. Schnell war sie hellwach und zog sich eilig warm an, um nach draussen zu gehen. Ich tat es ihr gleich und schleppte mich zum zugefrorenen, eingeschneiten See hinter dem Hotel, bei minus 25º Celsius!
Und dann, etwas zaghaft, fingen sie an zu leuchten. Tauchten auf wie aus einer anderen Welt, um gleich wieder im Nichts zu verschwinden. Wir genossen das Lichtspiel am Nachthimmel. Nur wir zwei, ganz allein, hier mitten in der Nacht, auf einem verschneiten See nah am Polarkreis.
Inzwischen sind wir wieder zuhause, und immer noch bin ich nicht ganz gesund. Arbeite ein wenig im Atelier und bereite die kommende Ausstellung in Cham für nächstes Wochenende vor.