Seylech (Charles) Leuthard, Künstler des Lichts.

31. Juli 2021

99. Eintrag, Brienzwiler

Seit dem Tod unserer Sheltie-Hündin Jenny am 1.1.2018 wünsche ich mir einen neuen Hund. Erst vor einigen Wochen war Franziska einverstanden. Ich versprach ihr, nicht aktiv einen Hund zu suchen, ER musste MICH finden.

Diese Woche fuhren wir mit unseren erwachsenen Kindern David und Livia sowie ihrer Hündin Lucy für einige Tage in den Jura. David wollte uns einige schöne Plätze von seiner Velotour Basel – Nyon zeigen. Auf der Fahrt über das Hochplateau der jurassischen Freiberge Richtung Saignelégier wurden wir wegen Bauarbeiten umgeleitet. Das Navi schickte uns in eine Strasse, von der Franziska annahm, dass sie nicht stimmte, aber schwieg, da ich mit David so vergnügt drauflos plauderte. Die Navi-Route endete bei einem Bauernhof, wo ein Lastwagen zusätzlich die Strasse versperrte. David rief: «Scharf links!», ich parkierte. Ein Border Collie kam uns entgegengerannt, und Livia rief: «Das ist eine säugende Hündin! Ich möchte die Jungen sehen!» Das wollten wir alle.

Der Bauer war freundlich und zeigte uns die sechs sieben Wochen alten Welpen, fünf davon Männchen. Livia war glückselig und meinte, darunter wäre bestimmt der zukünftige Vater von Lucys Jungen. Unsere Herzen schmolzen.

Beim Abendessen in der Herberge am Étang de la Gruère dachte ich über Hundenamen nach. Spontan kam «Bobby» über meine Lippen. Franziska fand ihn passend. Doch erst mal darüber schlafen!

Am nächsten Morgen fuhren wir zurück, um die Welpen nochmals anzusehen. Nur mit Franziska betrat ich die Pferdebox und kniete mich hin. Ein kleiner, schwarz-weisser Wollknäuel tapste schnurstracks auf mich zu, stellte seine Pfoten auf mein Knie, legte sich hin, liess sich den Bauch kraulen und schaute zu mir hoch. Ich entfernte mich, und wieder trottete er zu mir, blickte in meine Augen und verzauberte mein Herz. Ich hörte mich sagen: «Das ist er! Diesen nehmen wir.»

Nun wird bald eine kleine Hundeseele unser Leben bereichern. Bobby.