20. April 2013
13. Eintrag, Sylt
Während meine Frau ein Seminar von Barbara Bessen besucht, geniesse ich mit meinem Sohn die noch kühle Zeit am windigen Strand. Eine karge, ganz besondere Stimmung. Wir beobachten Vögel und schreiben auf, wie viele Arten wir entdecken. Wir sind ganz begeistert, wenn wir den vorherigen Tagesrekord übertreffen.
Die Farben hier sind intensiv. Wenn die Sonne scheint und sich das braune Schilf vor dem blauen Horizont im Wind wiegt, komme ich ins Träumen und fliege mit den Silbermöwen weit ins Meer hinaus…
Der Abstand von Zuhause tut gut. Franziska sitzt oft am Strand im Schneidersitz mit Blick aufs Meer. Ein Anblick, der so typisch für sie und so vertraut für mich ist. Momente, wo die Zeit zum Stehen kommt, und alles ist in Ordnung.
Das süsse Nichtstun will gelernt sein. Denn der Verstand braucht ständig und begierig seine Stimulanzien, von denen ich ihm hier aber nur reduziert etwas biete. Ich verweile in Momenten und nehme sie auf, um sie später in die Kunst einfliessen zu lassen.
Das Essen hier sieht bunt aus, und man freut sich, reinzubeissen, ist dann aber jäh enttäuscht. Die Aussage einer Dame trifft es genau: „Es reicht zum Überleben“. Als Alternative haben wir ein schönes Café mit norddeutschen Leckereien gefunden, welche uns die Tage hier versüssen.
Die vier Tage sind schnell vorbei, und ich freue mich, bald wieder in Brienzwiler meine Arbeit aufzunehmen.